»Tabula rasa« – im Lateinischen bedeutet das »leere Tafel«, »reinen Tisch machen« oder »neu anfangen«. In der Philosophie steht der Begriff für die Idee, dass der Mensch ohne vorgeprägtes Wissen zur Welt kommt und alles durch Erfahrung entsteht. Arvo Pärt, in dieser und nächster Saison Gewandhauskomponist, wählte diesen Titel bewusst: Sein Werk markiert den radikalen Neuanfang einer Musik, die alles Überflüssige hinter sich lässt und zur Essenz zurückkehrt.
In den Großen Concerten am 02./03. Oktober 2025 unter der Leitung von Pärt-Experte Paavo Järvi begegnet diese Klarheit der leidenschaftlichen Virtuosität Sergej Rachmaninoffs. Zwei Welten, die gegensätzlicher kaum scheinen, aber doch dasselbe Ziel verfolgen: eine zeitlose Klangsprache, die unmittelbar zur Seele spricht und über Stil und Epoche hinausweist. Es war unerhört, was Arvo Pärt 1977 nach Jahren des kompositorischen Schweigens mit »Tabula Rasa«, einem Doppelkonzert für zwei Violinen (in den Großen Concerten dieser Woche: Midori und Renaud Capuçon), Streichorchester und präpariertes Klavier, vorlegte.
Gespräch
André Sittner im Gespräch mit Paavo Järvi, dem Dirigenten der Großen Concerte am 02./03. Oktober 2025
Autor: André Sittner
Gespräch
Tobias Niederschlag, Leiter des Gewandhaus-Konzertbüros, über Arvo Pärts »Tabula rasa« (02./03. Oktober 2025)
Autor: Martin Hoffmeister
Gespräch
Reinhard Goebel zum ersten Konzert der Reihe »Brandenburgische Konzerte im Kontext« (04. Oktober 2025)
Autor: Claus Fischer
Veranstaltungsankündigung
Dramaturgin Ann-Katrin Zimmermann zum »Perspektivwechsel« mit Prof. Raiko Krauß (03. Oktober 2025 im Anschluss an das Große Concert)
Autor: Martin Hoffmeister
Konzertankündigung
Klavierabend mit Lucas und Arthur Jussen (05. Oktober 2025)
Autor: Martin Hoffmeister
Beitrag/Reihe: Orgeln in Leipzig
Die Hildebrandt-Orgel in Störmthal
Autor: Claus Fischer
Beitrag/Reihe: Datum mit Geschichte
Friedrich Schenkers „Michelangelo-Sinfonie“
Autor: Claudius Böhm


